Die zweiteilige Arbeit im Kulturgut Poggenhagen beleuchtet das Thema Bioakustik. Zwei Installationen / Klangskulpturen an zwei verschiedenen Orten auf dem großen Gelände korrespondieren miteinander. Der erste Teil befindet sich am Park des Gutes.
Beide Installationen beleuchten das Verhältnis von Mensch und Natur und versuchen auf sensitive Art das Gleichgewicht eines Biotops/Kollektivs zu erläutern. Wie kommuniziert die Natur mit dem Menschen? Welche Missverständnisse/ Übersetzungsfehler können entstehen? Sind wir mit unseren Sinnesorganen in der Lage, die Vielfalt der Klänge der Natur vollständig wahrzunehmen und zu verstehen?
In beiden Klanginstallationen werden diese Fragen untersucht und auf künstlerische Weise übersetzt. Aufnahmen von Ökosystemen werden in Arrangements strukturiert. In der mehrkanaligen Klanginstallation wird die Hörwahrnehmung auf die übersetzten Naturklänge fokussiert und erweitert. Im Anthropozän sind menschengemachte Geräusche ein Teil des natürlichen Klangspektrums geworden. Durch das Eindringen und Vermischen der anthropogenen Klänge in natürliche Biotope entstehen Interferenzen im Klangspektrum, die zu Konflikten führen. Sie verdrängen und ersetzen zum Teil die natürlichen Klänge, das Gleichgewicht scheint gestört.
Text: © 2021 Peter Simon